Samstag, 29. Januar 2011

Neuigkeiten aus Melbourne

So liebe Leute,

wenn man so einen tollen Blog macht hat man ja auch Verantwortung bzw man traegt eine Buerde, da einen ja staendig Leute fragen wann denn endlich mal wieder was neues kommt. Diesen Druck haben wir jetzt also nicht mehr standgehalten und wir haben wieder mal ein paar Bilder hochgeladen. Los gehts, macht die Glupschen uff!

Die ersten gemeinsamen Tage zu Beginn des neuen Jahres wurden zur Erkundung von Melborune und dessen Sehenswürdigkeiten genutzt. So wurde Nanc in die fabelhafte Welt der botanischen Gärten, des berüchtigten Museums von Melbourne und der Innentsadt eingeweiht. Der Besuch im botanischen Garten erwies sich als vollste Ruhestation im sonst so hektischen Melbourne … auch wenn wir diesmal keine Papageien gesehen haben.

Gut gut, nun zum Museum von Melbourne, in welchem ich schon ein Besuch mit den Franzosen im letzten Jahr unternohmen habe und euch von den vielen ausgestopften Tieren berichtete.

Was wir diesmal entdeckt haben klingt vielleicht ein bisschen absurd, entspricht aber der vollsten Wahrheit: Das Museum fungiert ebenfalls als Aufklärungsort für Kinder und Jugendliche. Dementsprechend werden die Evolutoinsschritte der Menschheit aufgezeigt sowie das Fortpflanzungsverhalten inklusive einem realen Video einer Geburt … natürlich mit entsprechender Kameraführung, sodass man nahezu den Blinddarm der gebärenden Mutter sehen kann. Bilder dazu möchte ich an dieser Stelle nicht mit aufführen (aus Gründen des Jugendschutzes und da ich der Meinung bin, dass man diese Erfahrungen doch lieber mit seiner eigenen Frau sammeln soll und nicht in einem Videoraum vermittelt bekommen soll :)

Nun zum eigentlichen Bild: Das ist ein ganz ausgewiefter Automat, welcher das menschliche Ausschieden von Exkrementen akustisch darstellt … sprich der Automat furzt auf Knopfdruck und das so oft man will. Ihr könnt euch ja vorstellen, dass dieses Gerät meine vollste Aufmerksamkeit für einen längeren Zeitraum bekommen hat. PS: Auf dem gelben Schild steht:“ Das ist das Ende der Reise. Knopf drücken.“

In den weiteren Tagen haben wir uns unter anderem auch die nähere Umgebung von Footscray angeschaut (PS: Unsere Adresse ist: 93 Droopstreet, Apartment 10, in 3011 Footscray, VIC … das letzte mal hatte ich die Hausnummer versehentlich vertauscht).

So ist die Hauptsraße, welche durchs Zentrum geht und an beiden Straßenseiten mit etlichen Chinamärkten, Asiarestaurants und irgendwelchen Halhal-Läden (Halhal bedeutet meinerseits: ausgeblutetes Fleisch) versehen ist.


Nach ca. 30min Fußweg haben wir den Rand des Güterhafens von Melbourne erreicht, welcher beeindruckende Dimensionen einnimmt. Mit riesigen Containerfahrzeugen (weiß nicht, wie ich die sonst benennen soll. Wurde bei uns im Maschinenbaustudium nicht dran genommen, deshalb heißen die ab jetzt: Containerfahrzeuge) werden die aus aller Welt angeschifften Container (also mit dem Schiff geliefert und nicht wie manche jetzt denken werden: angeschifft … Pfui Pfui Pfui, ihr kommt vielleicht auf Gedanken) auf LKWs bzw.
Züge verladen, die extreme Längen annehmen … Ist schon beeindruckend … Jedenfalls für Männer. Nanc konnte sich nicht so begeistern für die riesigen Containerfahrzeuge :)

Auf dem Rückweg sind wir an sehr schönen Industriegebäuden vorbeigekommen und konnten einen mal anderen Blick über die Bahnverbindung nach Melbourne erhaschen.

Die nächsten Tage haben wir mit den Gedanken gespielt uns Fahrräder zuzulegen, um ein bisschen mehr Flexibilität und Fitnessgefühl zu erlangen. So haben wir nach kurzer Internetrecherche eine alternative Lebenssiedlung (heißt: CERDE) in Melbourne gefunden, welche für mich als Unwissenden die 60er – 70er Jahre verkörpern und mit „Sicherheit“ nicht nur ihr eigenes Gemüse anbauen: Es lebe Bob Marley und das Seifenkisteteam SKV Jamaika … an dieser Stelle: liebe Grüße nach Chemnitz und Umland und damit der Bob auch in dieser Saison wieder rollt und auf dem Podium steht. Was ich an dieser Stelle noch schnell hinzufügen möchte: Ein ganz großen Dank an Steffen S. aus B. für sein Weihnachtsgeschenk an mich. Dieser besagte Mann hatte Nanc bei ihrem Zwischenstopp in Deutschland ein Mitbringsel für mich mitgegeben … eine Bierkappe und ein Flaschenemblem vom Sternquell Weihnachtsbier. Herzlichen Dank, jedoch das nächste mal ne volle Flasche und nicht nur was zum anguggn ;)

Achja, an diesem alternativen Örtchen haben wir eine mongolische Jurte gesehen und Windräder sowie diese doch beeindruckende Kuppel aus alten Fahrradfelgen, welche lediglich verschweißt ist und keine zusätzlichen Stützen benötigt. Respekt an die alternativen Langzeitstudenten (so jetzt hätten wir auch noch dieses Klischee noch mit in den Blog gepackt). Trotz all dem bewundernswerten haben wir keine passenden gebrauchten Räder für uns gefunden. Allerdings waren wir auch zu faul gewesen uns die Räder selber aus dem Schrott zu suchen und dann irgendwie zusammen zuschustern … wäre ein Fall für Mc Gyver gewesen.



Da wir aber trotzdem Fahrräder unser eigen nennen wollten, sind wir den nächsten Tag in den Kmart gegangen, welcher sich im Zentrum von Footscray befindet und ein Mix aus Kleider-, Unterhaltung-, Hygiene- und Baumarktabteilung ist. Und ja die haben auch Räder, und wie im Baumarkt üblich muss man auch diese selber zusammenbauen, da wir kein zusätzliches Geld für den extra bestellten Fahrrad-Zusammenbauer, welcher 4 Tage später gekommen wäre, ausgeben wollten. So haben wir also noch Helme (in Australien ist Helmpflicht, ist wie im Kindergarten. Fehlt nur noch, dass man händchenhaltend in 2er Gruppen die Straße überqueren muss), Schlösser und natürlich das benötigte Werkzeug gekauft. Nach einem kurzem Gespräch mit dem Verkaufspersonal durften wir die Räder dann auch in der Be- und Entladezone für die Warenanlieferung zusammenbauen. Toll toll toll …

[Nanc] "Meins war schnell zamgeschustert, nur leider hatte Knollis Vorderrad eine 8 drin. Also ich runter, gesagt das es kaputt ist. Nur wusste ich eben nicht was "eine acht im Vorderrad haben" auf englisch heisst. Also sollte er mal hochkommen, hat sichs angeschaut und wir haben dann ein neues Rad bekommen."

Die nächsten Tage haben wir selbstverständlich unsere neuen Fortbewegungsmittel zu 100% ausgenutzt und die Strände in der „näheren“ Umgebung erkundet. Zu Beginn stand der Stadtstrand in South Melbourne nahe des Fährhafens auf dem Programm. Welcher sich zu unserer großen Überraschung als echt schön und ruhig zeigte.

[Nanc] "Jaaaaa, wir sind am Frachtguthafen vorbeigefahren, denn da muss man vorbei wenn man in die Stadt will. Effektiv ist man mit dem Fahrrad schnell in der Stadt als mit dem Zug, und man spart 7 Dollar. Super Investition also unsere schicken Raeder. Dieses Foto lasse ich nur drin weil es sich der Knolli wünscht, denn ich bin irgendwie nicht so vorteilhaft getroffen ..."

[Nanc] "hier seht ihr mich gerade beim Sand von den Füssen putzen. Man beachte meine clevere Schuhwahl für einen Radtrip. Memo an mich: Nie wieder in FlipFlops Fahrrad fahren!"

[Nanc] "Ich am Strand, ein bisschen fertig von der Fahrt, und schaut euch nur meinen tollen Helm an. Als Kind musste ich auch immer einen aufsetzten und mochte den nicht so recht leiden und hab den dann meist 200 m nachm Haus abgesetzt (Hallo Mami :)...) aber hier ist es Pflicht und man kriegt eine Strafe. Da aber eben alle einen aufhaben ist es ganz ok."



Allerdings wissen wir nicht ob der Strand so sauber war, da weißer, fluffiger Schaum vom Wasser angespült wurde und der bestimmt nicht so natürlich ist wie in der heimischen Badewanne mit der gelben Quietsche-Ente. Aber was einem nicht umbringt, macht einem stark … und war außerdem toll zum Spielen … keine Angst Mama und Papa meine Füße sind noch dran.

Der längste Ausflug war am darauffolgenden Tag zum legendären Brighton Beach am Arsch der Welt (dieser befindet sich übrigens ca. 25km von Footscray entfernt und kann in „nur“ 90min mit dem Rad angefahren werden). Jedoch hat sich die Fahrt vollkommen gelohnt, da sich die letzten Kilometer des Radwegs komplett an der Küste entlang schlängelten und man am Strand eine fantastische Aussicht auf die Skyline von Melbourne hat. Aber seht selbst …

[Nanc] "Fragt mich bitte nicht wie der Sebastian es hinbekommen hat nach 2 Monaten Australien noch so weiss zu sein, ich weiss es nicht, denn ich bin schön knacksch braun. Und nein, es liegt nicht daran das ich nur dumm rumfaulenze am Strand und er hart arbeiten geht. Wer das gedacht hat schämt sich bitte augenblicklich!"

Zur seichten Unterhaltung zwischendurch gibt’s jetzt ein paar Bilder von unserem Zimmer in Footscray und uns (wie gesagt seichte Unterhaltung, wir müssen ja auch unseren Blog irgendwie voll kriegen).

[Nanc} "Sonnenuntergang in Footscray direkt bei uns aus dem Fenster raus fotografiert. Ja, da kann man schonmal neidisch werden als warm eingepackter Deutscher der friert. Aber ich muss sagen so toll warm ist es nicht (manchmal Gott sei Dank, manchmal schade). Also derzeit sind immer so 20 Grad oder so, aber da das Wetter in Melbourne komisch ist ändert sich das immerzu."

Zum Abschluss noch ein ausführlicherer Bericht über meinen letzten Job: Hört hört. Über meine irländische Freundin, welche ich noch aus dem Hostel kannte, bin ich zu einer neuen Gelegenheit gekommen Geld zu verdienen. So hat sie mich für eine Stelle als Strom- und Gasvertreter (ähnlich wie Staubsaugervertreter) für das Unternehmen Playfair & Co. angeworben. Anfangs voller Enthusiasmus und Hoffnung auf das schnelle und leichte Geld habe ich die verschiedenen Lehrgänge mitgemacht, welche sich unter anderen mit den zu offerierenden Produkten und der Unternehmensstruktur auseinandersetzten. Nach erfolgreichen Bestehen eines kleinen Testats durfte ich am darauffolgenden Tag mit einem schon erprobten Vertreter die Klingeln der armen Einwohner von Melbourne „putzen“. Zugegeben das Team und Kollegen war super nett, jung und alles sehr familiär aufgebaut und demzufolge hat das Arbeiten auch Spaß gemacht. Jedoch erwies sich mein Verkaufstalent als nicht so gewinnorientiert (sprich: ich habe beim Andrehen von irgendwelchen Strom- und Gasangeboten kläglich versagt). Des Weiteren war ich mit den morgendlichen Motivationspraktiken im Büro von Playfair & Co. nicht so einvernehmlich gestimmt wie andere: unter anderem bildeten wir 3 Gruppen mit je 10 Personen, und mit Hilfe von Tierlauten und verbundenen Augen musste sich jede Gruppe im Raum wiederfinden … klingt anfänglich lustig, aber nach dem dritten mal mit jeweils unterschiedlichen Tierlauten und Gruppenzuordnungen wird einem das auch zu blöd. Außerdem kann ich kein Walgeräusch nachahmen :)

Aber es waren auch schöne Regeln mit dabei. So z.B. dass wenn wir in die Vororte mit unserem Kleinbus (auch Discobus genannt, da immer super Musik auf voller Lautstärke lief) raus gefahren wurden und niemand einschlafen durfte … die Wahrscheinlichkeit ist da schon gegeben, da wir bis zu 2 Stunden gefahren sind, um in die entlegensten Zipfel am Rande von Melbourne und weiter vorzudringen. Auf dem nächsten Bild ist der berüchtigte Discobus mit ein paar Kollegen zu sehen am Rande eines 4-spurigen Highways.

Der Grund für die kurze Pause war, dass jemand eingeschlafen ist. Nachdem voll auf die Bremse gelatscht, der Kleinbus auf dem Standstreifen manövriert und der entlarvte „Schläfer“ ausgesetzt wurde, fuhren wir ca. 500m weiter und hielten wiederholt an, damit der Ausgesetzte zum Bus laufen konnte und so seine vitalen Körperfunktionen wieder hochfahren musste.

Wie ihr seht ist das Team wie schon beschrieben sehr jung und dynamisch (wenn es nicht gerade im Bus einschläft :) Aus diesem Grund haben wir auch den nationalen Feiertag „Aussie Day“ – ähnlich wie der Tag der deutschen Einheit bei uns – zusammen im Stadtpark von Melbourne verbracht. Zu diesem Anlass wurde vom Playfair-Chef das Grillgut, alkoholfreie Getränke und anderes Zeug gesponsert. Die alkoholischen Getränke wurden von uns selber mitgebracht. Da ich am Vorabend eine Wette verloren hatte, musste ich für Tequila sorgen, was mich zu allem übel 35$ (für unsere Pfennigfuchser: das entspricht ca.30€) gekostet hat, aber für die Belustigung des Abends sorgte. Nanc hat an diesem Abend ein weiteres Lieblingsgetränk gefunden, was logischerweise gleich die nächsten Tage beschafft wurde … Gingerbier! Ist nichts weiter wie ne alkoholfreie Limonade mit speziellen Geschmack, aber ohne Bier … putzig. An diesem Tag spielte ich das erste mal australischen Rugby … ich verstehe die Regeln bis jetzt noch nicht :) und am Abend noch Poker bei Freunden. War dementsprechend ein sehr geselliger und süffiger Feiertag.

Das bin übrigens ich in einem geliehenen Anzug, da ich meinem in Footscray hatte und am Abend davor den letzten Zug nicht mehr bekommen habe. Wie gesagt: Poker und sehr süffig. Ich wurde in diesem stylischen Outfit dann Disco-Seb genannt und fühlte mich selber in die 60er – 70er Jahre zurück versetzt … könnte also auch der alternativen Lebensgesellschaft beitreten und Fahrräder zusammenschrauben (Zusammenhang siehe oben!).

Der Job hatte auch weitere gute Seiten, da ich angewiesen war komplett auf Englisch die von Playfair vertriebenen Produkte zu verkaufen. Natürlich bin ich auch mit sehr vielen Nationalitäten in diesem Zeitraum in Kontakt gekommen und sehr viele lustige Unterhaltungen geführt. So zum Beispiel unterhielt ich mich über eine Stunde mit einem libanesischen Paärchen, welches am Anfang gar nicht begeistert war, dass ich vor deren Haustür stand und denen günstigeren Strom und Gas verkaufen wollte. Nichts desto trotz ließ ich meinen vogtländischen Charme spielen und holte mit meinem grandiosen deutschen Akzent mit sächsischen Dialekt in englische Sätze verpackt das erste Lächeln der Libanesen. Da das Eis nun gebrochen war und das Interesse geweckt wurde – allerdings nicht für Strom und Gas, sondern für meine Herkunft und wie mir denn Australien so gefällt – entwickelte sich eine sehr bizarre Konversation: Nachdem mir ein Wasser angeboten wurde, was ich dankend annahm, da ich den ganzen Tag bei Hitze und Sonnenschein draußen rumgelaufen bin, kam die Frau und servierte mir eine selbstgemachte Limonade mit echten Zitronenstückchen und Eis … einfach grandios. Zwischendurch erfuhr ich das ihr Sohn Maschinebau in Australien studiert hat und ihr Enkelsohn Sebastian heißt … ich erzählte ihnen natürlich auch von meinem Studium in Deutschland und das ich auch Sebastian heiße … den Rest könnt ihr euch bestimmt denken. Jetzt war die Hölle los. Ich bekam noch ne Limo und eine weitere abgefüllte Flasche mit auf den Weg. Des Weiteren erfuhr ich, dass der Bruder des libanesischen Mannes ein Cafe in South Melbourne hat und er doch momentan eine Stelle frei hätte und wenn Nanc Interesse hat dort zu kellnern einfach mal vorbei schauen soll.

Kurz am Ende was grad so los ist. Der Knollsche arbeitet auf einer Farm im Norden von Victoria als Traubenpflanzeneinpacker (ein Hoch auf die deutsche Sprache, die wahrscheinlich einzigste wo dieses Wort Sinn macht), also er überzieht die Pflanzen mit einer Schutzfolie. Leider hat es am Freitag gedrascht sodass er das ganze WE nicht arbeiten konnte aber morgen geht es wieder los. Ja, und was mache ich? Ich habe erstmal 3 Wochen nichts getan, mich dann 2 Wochen am Lebenslauf schreiben aufgehalten und diesen nun beendet. Nun ist er bei einem englischen Muttersprachler in der Korrektur und ich fange an mich yu bewerben. Also heute habe ich mein Profil auf sone Internetseite gestellt, mal sehen ob daraus was wird. Also es geht langsam los quasi. Sonst bahnbrechendes neues. Hoffe euch geht es allen gut, wenn ihr was neues habt könnt ihr mir ja mailen, ich freue mich immer über Post aus Deutschland :)

Soweit so gut, mal sehen wann das schlechte Gewissen wieder übermächtig wird und der nächste Eintrag folgt ;)

Also liebe Gruesse nach Deutschland von Nanc und Knolli (oder auch Disco-Seb genannt ;)

Dienstag, 4. Januar 2011

[Knolli] ... Weihnachten in OZ

Hallo Freunde der Sonne,

auf Draengen meiner Familie (Danke Papa, dass du mich sogar im Ausland zum Arbeiten motivierst :) moechte ich aus freien Stuecken die letzten 2 Wochen mit einigen Bildern und Kommentaren aufarbeiten ... ja aufARBEITEN ... bei dem Wetter haette ich naemlich anderes vor :)

Beginnen wir mit den Tagen vor Weihnachten: Neben den allabendlichen Beschaeftigungen wie Wein trinken und sozialen Kontakte knuepfen (oder fuer Vogtlaender beschrieben: Schuetten bis das Kaenguru kommt) habe ich einen Ausflug mit Jana - einer deutschen Backpackerin - nach Philipp Island unternohmen. diese kleine Halbinsel befindet sich ca. 150km sued-oestlich von Melbourne entfernt und wurde mit dem Auto von Jana angefahren.

PS: Das Auto macht beim Lenken komische Geraeusche. Nach Jana's Meinung ist das Normal, da die australischen Strassen groestenteils gerade ausgehen und die Australier das mit dem Lenken als nebensaechlich empfinden. Meiner Meinung nach ist da einfach nur die Pumpe fuer die Servolenkung kaputt. Aber wir wollen ja nicht ueber die technische Einschaetzungsfaehigkeit von Frauen sprechen ... jedenfalls nicht heute :)

Zurueck zu Philipp Island: Einer super schoene Insel mit vielen landschaftlichen Fasetten und Tieren, diese sind uebrigens freilaufend und nicht im Gehege eingesperrt. Auf den nachfolgenden Bildern ist ein Koala zu sehen,welchen wir im Nationalpark dort rumhaengen sehen haben. Damit dieser aus seinem natuerlichen Umfeld nicht herausgerissen wird (die schlafen ungelogen 20h am Tag ... fast wie mein Brudi Floh, wenn er frei hat! Liebe Gruesse an dich kleiner Bruder :) haben die natuerlich tolle Schilder, um den Touristen klar zu machen, was man nicht darf:


1. Die Koalas nicht an den Popser fassen
2. Ja nicht anschreien (Das Bild find ich am Besten)
3. nicht am Baum wackeln

Mich wunderts das kein Bild da ist, indem beschrieben wird, dass man Koalas nicht in die Tasche stecken darf!


Danach gings weiter an der Kueste entlang mit ein paar beeindruckenden Stops an unberuerhten Straenden. Wie ihr seht war das Wetter nicht mit Sonnenschein gepriesen, aber dafuer sehr angenehm um den Tag mit Bewegung zu vollziehen. Das untere Bild hat meines Erachtens Aehnlichkeit mit den Kuestenlandschaften auf Ruegen, was natuerlich nicht heist, dass ihr alle nach Ruegen fahren sollt. Da muesst ihr schon nach Australien kommen ...




Dieses Bild ist spitze! Mit komischen Kuestensteinen, einer Moewe (der ich mich gefuelhte 3h angeschlichen habe, um sie mit meinem Handy zu fotografieren) und dem Meer. Auf dem naechsten Bild ist ein groesserer Ausschnitt der Kueste zu sehen ... ihr koennt ja mal probieren die Moewe wiederzufinden. Ja, in unserem Blog wird man auch zum Nachdenken angeregt :)


PS: Es gibt auf diesem Bild keine Moewe, aber trotzdem Danke fuer euren Einsatz!

Nachdem Jana genug Muscheln gesammelt hat und ich die anderen Moewen mit meiner Fotografierei verscheuchte, fuhren wir weiter zum westlichsten Kap, um dort weitere beeindruckende Blicke auf die Landschaft zu ergattern. Eigentlich wollten wir Seehunde anschauen, allerdings haben wir keine gesehen. Spaeter wurd uns erzaehlt man haette mit dem Boot rausfahren muessen, um die Kolonien zu besichtigen, jedoch waren wir an diesem Tag dafuer zu spaet dran. Macht aber nichts, so konnten wir Brutplaetze von ca. 10.000 Seemoewen sehen und die liessen sich nicht so einfach mit ein paar Fotos vertreiben. War sehr laut und die Wege waren weiss und glitschig (es hatte allerdings nicht geregnet... ihr koennt euch also denken, auf was wir rumgelaufen sind). Der fotografierte Steg fuehrte zu einer Bucht runter, welche aber aufgrund der Schluepfrigkeit der Wege gesperrt war :) obwohl das ein unversehrter Weg war ... komisch die Aussies.



PS: Das ist Jana (die Backpackerin aus Bremen).


Wie gesagt: sehr schoene Kuestenlandschaft...


Am Ende des Tages sind wir noch zur Pinguin Parade gefahren (ebenfalls auf Philipp Island), um uns die taeglich von der Jagd zurueck kommenden kleinsten Pinguine der Welt anzuschauen. Leider durften wir keine Bilder machen, da diese Tiere sehr scheu waren. Das merkte man, als diese mit Daemmerung sich am Strand versammelt und sich gruppiert haben. Das heisst : kein Pinguin wollte alleine zu den Steinduenen hochgrabbeln, da sie sehr aengstlich sind (vorallem, wenn hunderte Chinesen in ihrer Schreisprache sich unterhielten und mit den Fingern auf die putzigen Tierchen zeigten). Nachdem die Gruppenstaerke von den Pinguinen festgelgt war, ging es los: wie im Gaensemarsch wankelten die Pinguine den Strand zur Bucht hoch. Its die erste Gruppe eingetroffen startete die zweite. Wobei der mutigste Pinguin der Gruppe immer voran ging. Wenn dieser einmal nicht so mutig war und kehrt um machte, ging der Stress los...alle anderen in der Gruppe quaeckten los und rammelten (ja die koennen auch schnell loswackeln) zurueck zum Wasser. Dort angekommen schossen sie ins Meer, sodass nur noch ihre Koepfe rausguggten und nach den Schrei-Chinesen Ausschau hielten. Sehr sehr lustig. Das ging dann bis zu einer halben Stunde.

Wir wurden sehr eindringlich von den Rangern gebeten, doch bitte beim verlassen des Parkplatzes unter unser Auto zu schauen, damit wir ja keinen veriirten Pinguin umfahren wuerden. Haben wir gemacht und nichts gefunden...Schade. Jana ist irgendwie an dem Abend auf die Idee gekommen, den Pinguin an eine Doenerspiess zu setzen, da er ja von Natur aus schon aussieht wie ein Kebabspiess...


Den naechsten Tag habe ich mir eine Wohnung in Footscray zu besichtigen (Opa pass auf: Die Adresse ist jetzt nur fuer dich, damit du mal die Lage bei Google checken kannst: Droopstreet 96, in Footscray ist ca. 5km westlich von Melbourne). Hier ist maldie Aussicht vom Balkon abgebildet ... im Hintergrund erkennt man die Skyline von Melbourne ... toll toll toll. Die wohnung habe ich dann auch genohmen und teile diese nun mit einem indischen Paerchen deren Namen ich nicht weiss. Sie haben sich vorgestellt, aber ich habs nicht verstanden. Naja. Habe schon ueberlegt vor der Besichtigung ein paar Glaeser Wein zu trinken, um ein fluessiges Englisch sprechen zu koennen. Allerdings dachte ich mir, dass der erste Eindruck zaehlt und man vielleicht nicht mit ner Fahne zur Wohnungsbesichtigung antanzen sollte. Ging ja auch so, nur das ich halt die Namen nicht weiss. Zum Glueck gibt es ja die indirekte Ansprache, wie: Hey!


Den Weihnachtsabend haben wir dann am Strand verbracht. Jana (roter Weihnachtshut), Edel (ist eine Irin und traegt den gruenen Hut. Der Name wird nicht so gesprochen wie er geschrieben wird: Gesprochen - Adeel) und Oli (auf dem uebernaechsten Bild rechts zu sehen) und ich trafen weitere Freunde in St. Kilda, dem Strandviertel in Melbourne. Dieser war uebersaet mit tausenden Menschen, toller Musik und Einkaufswaegen die zum Grill umfunktioniert wurden.


Es waren alle Altersschichten vertreten: sogar ein Opi der Luftgitarre spielte :) Yeah Mann, it's coll men!!!



Die naechsten zwei Tage ist nichts weiter geschehen als Ausnuechtern... Nachdem der letzte Tropfen Alkohol dem Koerper entwichen war, konnten die ersten Schritte ins Sonnenlicht gewagt werden. So voller Uebermutes ging ich dann auch in den botanischen Garten, um schoene Plaetze und Sehenswertes fuer die baldige Ankunft von Nanc auszukundschaften. Auch hier konnte ich wieder tolle Tiere sehen, insbesondere dieses Papageien-Paerrchen, welches ich als ziehmlich schick empfand. Ahhh, ich vergass zu erwaehnen, dass in Philipp Island auch wilde Kaengurus rumhuepfen und ich am Weihnachtsabend in der Stadt zwei Oposums gesehen habe. Mir wurde gesagt, dass diese so haeufig wie Eichhoernchen in Deutschland sind. Ich fands trotzdem toll!



Nachfolgend einige Impressionen aus Melbourne:

1. Die grandiose Aussicht vom Shrine of Remembrance (Gedenkstaedte der Soldaten des ersten und zweiten Weltkriegs) ueber die Sillouette von Melbourne


2. Universitaets- und Stadtleben vor der Bobliothek (einer meiner Lieblingsplaetze, da man sehr viele Menschen guggen kann ... fuer alle Fans der seichten Unterhaltung :)

3. Die Docklands von Melbourne (ist einer von vielen Jachthaefen mit unzaehligen Einkaufsmoeglichkeiten). Ich hoffe das ich in naechster Zukunft mal dazu komme, den Frachthafen mit all den Containerschiffen zu besichtigen ... wenn ich nicht wieder genoetigt werde, mich in Mc Donald zu setzen (da hier das Internet frei ist) und an unserem Blog zu arbeiten, werde ich das bestimmt nioch die naechsten Tage schaffen ;)

Ein weiteres unvergessliches Ereignis war der Silvesterabend im Zentrum von Melbourne. Leider war Nanc so von den Fluegen und Strapazen der letzten Tage geschafft, dass ich alleine mit Jana, den Iren und deren Freunde ins Neue Jahr rutschten. Aber ein Vogtlaender kennt ja keinen Schmerz! So gingen wir kurz vor Daemmerung Richtung Federation Square (ist der zentrale Platz wo sich all die Menschenmassen versammelt haben) und sind auf diese spektakulaere Aussicht getroffen. Diese farbenpraechtige Reflektionen im Fluss waren um Welten besser als das Feuerwerk ... In Australien ist es nicht gestattet, ja gar nicht moeglich, als Privatperson Feuerwerkskoerper in den Laeden zu kaufen. So dass man auf die oeffentllichen Lichtershows angewiesen ist und dem Koennen der staedtischen Behoerden vertrauen muss. In Melbourne klaeglich gescheitert. Im Vergleich: Melbourne hatte ein Budget von 450.000$, Sydney dagegen investierte flotte 5.000.000$ fuer ein angeblich fantastisches Feuerwerk! Naja, kann man nichts machen ...



Fuer zwischendrin noch eine kleine Geschichte: Da ich ja fuer die Ankunft von Nanc auch schniecke Aussehen wollte, ging ich zum Friseur. Und wie gewonnt, sucht man sich einen der billigsten raus ... Das Resultat war eine asiatische Friseurin, welche mir anfaenglich nicht mal die Haare waschen wollte (kennt sie nicht, das man sowas macht). Die weiteren negativen Eindruecke moechte ich gar nicht alle auffuehren, nur das sie mir beim Nacken ausrasieren gefuehlte drei Hautschichten mit abgehobelt hat ... Und ja das Sprichwort stimmt: Wer schoen sein will, muss leiden ... Allerdings empfand ich mich nicht als besonders schoen, nachdem ich den Salon verlassen hatte. Lernt aus meinen Fehlern und vermeidet die billigsten asiatischen Haarsalons, die keine Haarwaesche als Standard anbieten!

Nachdem Bubser (Nanc) sich an das Klima mit einer Erkaeltung und Schnupfen gewoehnt hat, konnten wir gemeinsam die Stadt erkunden. Natuerlich gehoerten auch unschoene Sachen dazu: Waesche waschen. Allerdings haben wir in unserer Wohnung keine Waschmaschine. Folglich mussten wir in einen Waschsalon ... Mit diesen riesigen Industriemaschinen kann man fast 4 Waeschen mit einmal waschen. Fetzt! So gings dann mit sauberen Klamotten (ca. 4 Einkaufstueten voll) wieder in die Unterkunft ...


So, dass solls erstmal von unserer Seite gewesen sein. Ich hoffe ich konnte euch einen Einblick der letzten 2 Wochen vermitteln. Fuer die kommenden 2 Wochen, wuensche ich mir also nichts mehr von euch zu hoeren, was die Aktualitaet des Blogs angeht ... war ein Spaeschen zum Schluss :)

Bis demnaechst,
Nanc und Knolli