Donnerstag, 24. März 2011

Der Ernst des Lebens ...

... aber bevor er kam haben wir uns noch eines der 3 Wahrzeichen Australiens angeschaut. Diese nennt der Australier "Die 3 großen R's":

1) the Rock (der Uluru - in Deutschland unter Ayers Rock bekannt)
2) the Reef (das Great Barrier Riff)
3) the Road (die Great Ocean Road)

Ihr seht also, hier ist alles groß. Wir haben die Liste von unten angefangen und sind mit unserem wunderschönen brandneuen Auto (welches auf späteren Fotos seinen Auftritt haben wird) diese Straße abgefahren. Da ich bis ich herkam nicht wusste was die Great Ocean Road ist hier erstmal eine kleine Geschichtsstunde.

Die Great Ocean Road (dt: große Ozean Straße) verläuft auf etwa 250 km zwischen den Küstenstädten Geelong und Warrnambool im Süden des Bundesstaates Victoria (Südosten Australiens) entlang. Die Idee des Baues der Straße und somit der Verbindung der Küstenorte stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Verwirklicht wurde das Vorhaben jedoch erst gute 50 Jahre später, als der Bau als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für die heimkehrenden Soldaten aus dem 1. Weltkrieg genutzt wurde. Man kann sagen, dass die Männer die Straße teilweise buchstäblich mit einfachsten Gerätschaften ins massive Gestein gehauen haben, entsprechend lang liess die Fertigstellung auf sich warten (1919 - 1932). Die Küste ist an diesem Stück besonders schön, da man immer wieder auf traumhafte Strände oder schöne Gesteinsformationen im Meer stößt. Teilweise führt die Straße auch ein wenig durchs Hinterland und man ist im Regenwald. Nun aber genug der Klugscheisserei, los geht es mit den Fotos!

Einwas noch vorweg: NATÜRLICH war das Wetter nicht so der Brüller, wie könnte es denn auch anders sein wenn Nancy mal was anschauen will. Aber getreu dem Motto "Bei schönem Wetter kann das jeder, und so sind wenigstens nicht so viele Asiaten da" haben wir das Beste draus gemacht.

Gleich am Beginn der Great Ocean Road befindet sich der berühmte Bells Beach. Dieser ist bekannt für seine hohen Wellen (vor allem für Surfer interessant) und seinen Auftritt als Kulisse in einigen Hollywoodfilmen.

Man konnte nur mit den Füßen ins Wasser, für den Rest war es eindeutig viel zu kalt.

Karli Kugelblitz hatte es beim letzen Gewitter an den Strand gespült. Leider gleich so 10 Meter, sodass er nicht mehr ins Wasser fand. Nunja, so ist das Leben.

"Aaaaar, wo ist die Black Pearl" ... Knolli auf der Suche nach dem Schiff im Strum. Könnte aber schwierig werden mit den ganzen Klippen und so.

Achtung, jetzt kommst: unser Auto! Das ist es!!! Und auf dem Foto steht es auch einem Campingplatz in der Mitte der Great Ocean Road, denn hinten haben wir eine Matratze drin und können somit auch drin schlafen, ziemlich klug, nicht :)?

Nachdem wir uns eine Nacht in unserem schicken Holden (denn natürlich holt man sich in Australien auch ein australisches Auto. In Deutschland heisst diese Automarke Opel und ist geringfügig besser verbaut :) ...) erholt hatten ging es weiter. Und zwar zum Port Campbell National Park. Dort wollten wir eigentlich nur hin, um einen Leuchtturm anzuschauen, auf der Straße dorthin standen aber auf einmal ganz viele Asianten rum und haben in die Bäume fotografiert. Da musste also was sein. Und tatsächlich sassen da einfach so an der offenen Straße vielleicht so 6 Koalas in den Bäumen.

Dies ist nicht der soeben erwähnte Leuchtturm - denn für den musste man Eintritt bezahlen und aus der Ferne sah er wenig spektakulär aus - sondern ein anderer. Dieses Foto haben wir speziell für Frau A.S. und Herrn S.S. aus B. bei C. gemacht, da diese ja Leuchttürme mögen :)!

Im Anschluss ging es in den Urwald. Also jaaa, das hier ist nicht der echte Urwald, das war so ein 20-minütiger Rundwanderweg. War aber auch schön und in Flipflops macht es sich bestimmt nicht so gut im echten Urwald :) ...

Knoll der aus dem Dschungel kam.

Gleich nach dem Dschungel kam DAS Wahrzeichen der Great Ocean Road. Die 12 Apostel. Es stehen zwar nur noch 7 oder so, sieht aber trotzdem schön aus. Das sind so Gesteinsspitzen die von der Errosion bisher verschon geblieben sind (naja, alle bis auch 7 wie gesagt) und die sehen eben schön aus. Zugegeben wäre ein wenig Sonne bei diesem Foto nicht schädlich gewesen.

Hier könnt ihr sehen WIE kalt es war, und vor allem windig.

Wie gesagt, die ganze Küste ist etwas unstabil und es kommt immer mal vor das so ein Brocken abstürzt. Deswegen gab es überall diese lustigen Hinweisschilder, die Sebastian natürlich gekonnt ignorierte.

Dies war auch einer der "Scenic Outlooks" (dt: szenischer Aussichtspunkt) die gefühlt aller 5 km entlang der Straße waren.

Noch ein Scenic Outlook.

NUN ist es aber soweit, der Ernst fing an. Denn - wie schon im letzten Blogeintrag geschrieben - wir arbeiten. So an sich sind die Fotos schon wieder alt, denn wir arbeiten nun in der Verpackung, aber da haben wir noch keine Fotos gemacht. Könnt ihr euch aber so vorstellen:

Nancy (natürlich voll motiviert und voller Elan): steht 8 Stunden am Tag an runden sich drehenden Bottichen und sortiert wahlweise 7 oder 8 Birnen in so Platiknäpfchen.
Sebastian (ebenfalls mit Liebe bei der Arbeit): rennt 8 Stunden am Tag rum und stapelt Kisten auf Paletten, klappt Boxen auf etc.

... wenig spannend, mit 18,75 Dollar pro Stunde aber top bezahlt und wir wollen nicht meckern. Deswegen also die Fotos von vor 6 Wochen :) ...

Das war bei unserem ersten Job, beim ALF :)! So hiess nämlich unser Farmer der irgendwie alles ziemlich gelassen sah und auch nicht sonderlich viel kontrolliert hat oder so. Da haben wir hauptsächlich Eggplants (Auberginen, wörtlich übersetzt: Eierpflanzen - hihihhi) gepflückt. War zwar ne ganz schöne Schinderei, aber Geld haben wir trotzdem bekommen. Hier seht ihr uns in einer der raren Pausen (denn der garstige 65-jährige Hauptarbeiter Hassan hat nicht so viel von Pausen gehalten) mit Farmhund Buddy. Daneben unsere deutsche Arbeitskollegin Antonie. Ihr seht, Begeisterung sieht anders aus.

Wildromantisch gings (und gehts immer noch) beim Alf daher. Sieht im Sonnenaufgang noch ganz nett aus, weitet sich dann aber bei voller Beleuchtung zu einem riiiiiesengrossen Chaos aus :) ... aber so ist das hier halt.


Mein Lieblingsfoto (unnötig zu erwähnen wer die Fotos ausgesucht und reingestellt hat), ich im Feld beim Miniauberginen pflücken. Da robbt man dann also für 13 Dollar die Stunde so 9 Stunden durchs Feld. Natürlich ist es heiss wie Sau und die Fliegen wollen einen immerzu aufessen.

Sebastian fande das im Gegensatz zu mir da ganz toll, denn mit den Männern wurde zumindest direkt gesprochen und er durfte Taktor fahren. Gibts auch ein Video, kommt bestimmt auch bald :) ...

Wie ihr seht, wir haben uns diese 13 Dollar die Stunde WIRKLICH HART erarbeitet.

So, das war unser kleiner Ausflug in die Welt der australischen Ernteindustrie. Ich hoffe Euch hat es gefallen und ihr schaltet beim nächsten Mal wieder ein wenn es wieder heisst: "Ein Leben aus dem Rucksack"!

Liebe Grüße von Nancy und Sebastian an alle:

- Muttis und Vatis
- Brüder und Schwestern
- Omas und Opas
- Freunde und Bekannte
- Chemnitz Contactler
- alle die sich bisher nicht angesprochen gefühlt haben

PS: Ein RIESIGES DANKESCHÖN an die lieben Menschen die sich die Mühe gemacht haben uns an den Arsch der Welt eine Postkarte zu schicken :)! Jetzt verziert eine schöne Frühlingskarte sowie eine selbstgebastelte Bräunsdorfkarte MIT Nackscher und Braustolzaufkleber unsere Wand :)!!!!

1 Kommentar:

  1. Liebe Nancy, lieber Sebastian,

    wir sind sehr beeindruckt von den vielen schönen Fotos und den damit für euch verbundenen Erlebnissen.Vielleicht reichen die Dollars aus der Obsternte für die anderen 2 großen R´s auch noch. Jedenfalls wünschen wir euch das. Wir begnügen uns zur Zeit mit größeren Wanderungen ,sobald die sehr wechselnden Temperaturen das erlauben(am 3.April hatten wir schon 25° C und morgen soll es bis in´s Tiefland schneien).
    Also dann, alles Gute und ein schönes Osterfest in der Ferne.
    Viele Grüße Oma und Opa

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