Mittwoch, 20. Juli 2011

... 441 km in einem Post ...

Soooo liebe Leute,

ihr könnt der Überschrift entnehmen das wir in den letzten Wochen weit gekommen sind und natürlich gibt es da wieder viele Bilder und ebensoviele Erlebnisse die wir mit Euch teilen wollen.

So an sich sind 441 km verglichen mit den 1800 Kilometern welche wir bereits hinter uns gebracht haben nicht so viel. Man muss aber ganz klar sagen das dieser Abschnitt der Ostküste von Australien touristisch wesentlich erschlossener ist als der Teil südlich von - na sagen wir mal Port Macquarie - insofern haben wir viel mehr Zwischenstops an verschiedenen Orten und Nationalparks gemacht. Aber seht selbst.

Bereits im letzen Post hatte ich erwähnt das ich einen neuen besten Freund gefunden habe - Karl den Koala. Also wir haben hier schon wirklich alle möglichen Tiere gesehen, aber die Koalas fetzen mit Abstand am meisten! Nachdem wir in Port Macquarie aus dem Hostel ausgecheckt haben sind wir in den Billabong Zoo gefahren, der liegt gleich neben dieser Stadt. Und daaaaa durfte man so ungefähr alles streicheln und füttern und anschauen was die australische Tierwelt so zu bieten hat - inclusive meinem Karl :)!!!

Aaaaah, das ist er, der Karl. Der Karl hiess in Wahrheit Frodo oder so ähnlich, aber das war mir egal :)! Die Koalas sind ganz wuschelig weich (wir haben die Theorie das die Zoo-Karls jeden Tag frisch aufgebürstet werden damit sie so wuschelig sind, denn die Real-Life Karls sind meist ein wenig dreckig und verklumpt um den Popser ;) ...) und schlafen eigentlich den ganzen Tag. Ausser wenn sie mal ein bisschen Gumtree fressen oder vom Baum gezerrt werden um von Touris gestreichelt zu werden. Aber das mochte Karl natürlich. Da bin ich mir ganz sicher.

Sebastian schaut noch ein bisschen skeptisch und der Karl natürlich auch. Aber man darf den Karl ja auch nur um den Popser und den Rücken rum streicheln denn er will nicht im Gesicht rumgemehrt bekommen. Logisch, nicht? Knolli wollte trotzdem die Ohren mal anfassen, worauf Oberzoowärter Dingsbums gleich bemerkte das man das nicht darf ...

Neben Koalas streicheln konnte man auch Kängurus füttern. Die waren aber fast noch fauler als die Koalas. Aber wie kann es auch anders sein wenn die den ganzen Tag JEDEN Tag im Jahr von schreienden Kindern mit Mais gefüttert werden.

Eigentlich gab es eine "Schutzzone" für die Kängus in welcher fast alle lagen welche aber großzügig von den bereits erwähnten Schreikinden ignoriert wurde, aber dieses putzige Wollabe (die kleinen heissen so, nur die großen sind Kängurus) hopste draussen rum und liess sich schön anfassen und füttern.

Als nächstes ging es dann für einen halben Tag nach Coffs Harbour. Hier gibt es eigentlich gar nichts besonderes zu sagen, das war wie jede andere australische Touristenküstenstadt, aber sie hatten einen schönen Hafen.

IN Coffs Habour hatten wir allerdings die Möglichkeit etwas zu fotografieren was wir schon lange wollten: einen Postmopetmann. DENN hier in Australien ist alles SUPER SAFE wenn es ums Arbeiten geht. Jeder der irgendwie körperlich arbeitet MUSS so Warnkleidung kaufen, alles in diesem schönen Grellgelb. Das Sortiment umfasst so ungefähr alles was man sich vorstellen kann in Grellgelb - Shirts, Pullover, Socken (kurz und lang), Hüte (klein, mittelgross, gross) - einfach alles. Den Vogel schiessen dabei aber die armen Postmänner ab die in KOMPLETTER gelben Montour da durch die Städte düsen mit ihren ebenso gelben Mopettchen. Ebenfalls auf Knollis Fotografierliste steht ein Roadtrain. Immer wenn wir einen sehen geht es los "Looos, Kamera rauuus" aber dann sind wir schon wieder vorbei. Mal sehen ob wir das noch hinbekommen :)!

Wie bereits erwähnt war Coffs Harbour nur ein kleiner Zwischenstop, eigentliches Ziel war Byron Bay. Auf der Fahrt dorthin haben wir aber noch etwas sehr seltenes in Australien gefunden - eine Ruine. Da Australien ja eher jung ist gibt es hier einfach fast keine alten Häuser und erst recht keine Ruinen. Diese Ruinen stehen in der Nähe von Seals Rocks (auch so ein Tourimagnet, waren wir aber nicht, wen´s interessiert fragt mal Googel wie es da aussieht) und wurden Anfang 1900 von Strafgefangenen an der Küste gebaut. Die haben quasi ihr eigenes Gefängnis bauen müssen, auch ein bisschen bös. Im zweiten Weltkrieg wurde die Anlage - die sich Gaol nennt - dann zur Verwahrung von Deutschen verwendet.

Nach wie gesagt 1000 Zwischenstops sind wir dann in Byron Bay angekommen. Dieses malerische Küstenstädtchen ist für 3 Sachen berühmt: den Leuchtturm, die östlichste Stelle des australischen Festlandes sowie viele besoffene und blöde Backpacker. Mit allen 3 haben wir Bekanntschaft gemacht :) ... Auf diesem Foto seht ihr Knolli am erwähnten östlichsten Punkt Australiens stehen. Das war sehr schön, zumal es da so 50 m nach unten ins Meer ging und man von dieser Höhe aus wieder Wale sehen konnte - nein ihr Bösen, nicht den Wal direkt neben Knolli ;) ...

Hier ein Bild vom Abstieg vom Leuchtturm, wie ihr seht alles sehr bilderbuchmässig. Wenn man weitergeht kommen dann mehrere Strände wo die Surfer aktiv sind - haben wir mit kostenlosen Brettern aus dem Hostel auch mal probiert, aber wir haben uns (also "uns" ist Rennat und Knolli, mir wars zu kalt) eher depsch angestellt. Weiter oben dann haben wir irgendwo ne kostenlose Surfstunde mit in so einem Packet was wir gebucht haben, vielleicht wird es ja dann :) ...

Nach so viel Stadt und vor allem so viel ausgegebenem Hostelübernachtungsgeld mussten wir dann wieder was Campermässiges machen. Und so sind wir dann auf den Mount Warning gestiegen welchen ihr hier im Hintergrund seht.

Besagter Berg ist vor allem für einwas berühmt - und zwar das man im Winter den ersten Sonnenaufgang in Australien sieht. Ihr erinnert euch - Byron Bay = östlichster Punkt - ihr seht, der Berg ist hoch, also mussten wir da im Dunkeln rauf damit wir auch die Sonne von da aufgehen sehen. Als sicherheitsbewusste Deutsche sind wir schon einen Tag vorher mal hoch - 8km hin und zurück in 5 Stunden, es war also nicht gerade sehr einfach. Die Aussicht hat sich aber auch schon im Hellen gelohnt.

Dann am nächsten Tag ging es also um 3:30 Uhr raus - PURE Begeisterung meinerseits wie ihr euch vorstellen könnt. Und dann ist es ja auch noch kalt in den Bergen und alles war dunkel und aaaah ... grandios. Nachdem wir dann also 2 Stunden in der Dunkelheit mit unseren 7 Dollar Billigtaschenlampen da hochgestürzt sind, wurden wir dann aber tatsächlich mit einem atemberaubenden Sonnenaufgang belohnt und sahen als erste Menschen (gut, mit vlt 20 anderen Menschen, aber die blenden wir jetzt mal aus) am 12. Juli 2011 auf dem Kontinent Australien die Sonne :) ...

Anschliessend ging es weiter in den Lammington Nationalpark. Dieser hatte vor allem 2 schlagende Argumente: kostenloses Campen und heisse Duschen :)! Den Park erreicht man über eine 36km lange gewundene Passstraße die wir am Abend mit Sonnenuntergang gefahren sind und fast 2 Kängurus umgefahren haben. Eines ist uns auch noch von der Seite ans Auto gehoppt und es hat "klong" gemacht. Ganz schön dumm diese Tiere.

Hier unsere Campingstelle mit lustigem Wollabe im Vordergrund. Diese kleinen Kängus sind da überall rumgehoppt - wahrscheinlich weil sie von den Campern immerzu gefüttert werden.

Aus dem Park gibt es aber noch eine tierische Story zu berichten, und zwar die von Jack :) ... die Geschichte geht so: wir sitzen eines Abends im Dunkeln da und spielen Canaster, auf einmal rumort es unterm Auto und es wackelt am Müllbeutel welcher neben dem Auto steht. Da schauen wir nach, und da sitzt Jack und frisst rotzfrech Zeugs aus unserem nunmehr zerfetzten Müllbeutel und geht auch nicht weg wenn wir ihn anleuchten. Natürlich mussten wir ihn noch mehr füttern und das führte dann dazu dass Jack da auf diesem Baumstumpf sass und sich mampfend sogar ein bisschen streicheln liess ... soviel also zum Thema "Wildnis"!

Romantscher Sonnenuntergang im Camp - dieses Mal ohne tierisches Element.

Am ersten Tag haben wir unser Auto ein bisschen gebaut denn da kam die Deckenverkleidung vom vielen Atmen in der Nach runter :) - suuuper professionell mit dem guten Holzkleber aus dem Baumarkt, tip top wir Deutschen so :) ... am nächsten Tag sind wir dann aber gewandert. Da wir ja nun schon geübt sind ging es 20 km durch den Regenwald vorbei an gefühlten 1000 Wasserfällen und Schluchten. Dabei mussten wir feststellen, das es auch im Regenwald zu Stau kommen kann. Diese Wanderer haben sich wirklich so unglaublich depsch angestellt diesen Wasserfall zu überwinden, das wir uns gefragt haben wie sie überhaupt auf die Idee gekommen sind einen Camp-Wanderurlaub zu machen ... aber gut.

Dschungeljunge Knolli mit der Megapalme die wir in der Miniedition im deutschen Wohnzimmer stehen haben.

Nach 3 Tagen Campen konnten uns dann aber auch nicht einmal mehr die heissen Duschen halten und wir sind - auch wegen des aufziehenden Gewitters - nach Surfers Paradise in ein Hostel gegangen. Dort haben wir dann geschlagene 2 Tage gesessen und dem Regen zugeschaut. GOTT SEI DANK gab es aber ein bombastisches Outlet-Shoppingcenter welches uns rettete :) ... Als dann schönes Wetter wurde sind wir dann an den Strand und die Gold Coast (an welcher Surfers Paradise liegt) zeigte sich uns in ihrer ganzen Schönheit. Sind auch schon wieder gut braun gebrannt!

Surfers Paradise bei schlechterem Wetter von der Ferne.

Trotz schlechtem Wetters gab es ein GANZ grosses Highlight in Surfers Paradise - und das war ne deutsche Wurscht :)! Es gab da ein bayrisches Restaurant. Restaurants sind im Allgemeinen hier für uns unerschwinglich und deswegen haben wir eher nur interessenhalber die Speisekarte durchgeblättert. Da fanden wir dann das Mittagsangebot "Bratwurst/Knackwurst with Saurkraut and Vienna Bread" für leppische 5 Dollar. Für 5 Dollar kriegt man hier normalerweise gerade mal ein halbwegs gutes Brot. Also wir rein und bestellt und ich muss sagen, es war wirklich absolut lecker und authentisch DEUTSCH! Wir haben zwar lange Zeit nix deutsches mehr gegessen, aber erkannt haben wir es trotzdem noch :)! Jetzt haben wir so richtig Sehnsucht nach Sauerkraut und Co.!

Unser estländischer Reisegenosse Rennat hat sich in Surfers Paradise von uns getrennt und ist dort geblieben, somit düsten wir dann weiter Richtung Norden. Da wir wieder Geld sparen wollten haben wir uns eine kleine Insel im Norden von Brisbane ausgesucht wo wir 2 Tage gecampt haben. Wie ihr seht war es auf Bribie Island seht schön!


Am 2. Campingtag erhielten wir dann endlich eine langersehnten Anruf - jemand interessierte sich für unser Auto. Dieses wollten wir gern schon in Brisbane verkaufen - also bevor Falk kommt - da Sebastian so mehr Ruhe hat und es nicht Hau-Ruck-mässig für billig Geld verkaufen muss. Das ganze lief schleppend an und wir hörten 2 Wochen nichts, dann interessierten sich aber gleich 2 Leute fürs Auto und wir sind nach Brisbane zurück gefahren wo wir auch gerade sind. Das Auto haben wir hier auch an 3 schwedische Backpacker für einen echt guten Preis verkauft. Nun haben wir ab Montag einen Campervan gemietet und warten hier in Brisbane das wir endlich den Falk am Montag früh vom Flughafen abholen können ... in der Zwischenzeit haben wir uns ein bisschen Brisbane angeschaut.

Da auch Brisbane an einem Fluss liegt konnten wir hier auch wieder für billig Geld eine Flussfahrt mit dem Wassertaxi machen welche sehr schön war. Leider liegt Brisbane auch NUR am Fluss und nicht am Meer, sodass es hier keinen richtigen Strand gibt.

So mussten wir also mit dem Stadtstrand und dem botanischen Garten Vorlieb nehmen in welchen wir dieses Riesentier gesehen haben. Ist da einfach so rumgewuselt :) ...

Brisbane ist so an sich eine nette Stadt, aber ein bisschen langweilig. Sydney ist dagegen viel cooler weil der Fluss da viel besser ins städtische Leben integriert ist. Dennoch gibt es die eine oder andere schöne Ecke hier ...

Wie zum Beispiel die Southbank. Diese war schätzungsweise Anfang 2010 komplett überflutet denn sie liegt direkt am Fluss und ist komplett neu gemacht. Dies ist ein wirklich liebevoll gestalteter Abschnitt am Fluss entlang der einen kleinen Strand mit kostenlosem Freibad und viele kleine Cafés etc behergebt. Wie gesagt, sehr süss alles gemacht.

Soviel von unseren letzten Wochen bzw. 441 km in Bildern. Wie gesagt holen wir am Montag den Falk ab und es geht zum finalen Campingtrip mit Segeltörn und all dem Schnickschnack :) ... da freuen wir uns schon ganz doll drauf!

Viele Grüße von Nancy und Sebastiaaaan

Nachicht @ Opa Waldi von Sebastian: 3-tägiger Segeltörn mit einem Katamaran (Name: Tongara), welcher ca. 25 Personen aufnehmen kann. Mal schauen, ob ich da meine vielseitigen Segelerfahrungen mit der "Surfjolle" vom Kulki verbessern kann :)

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